Soziale Netzwerke bandkeramischer Bauern erforschte die Archäologiepreisträgerin 2001, Dr. Christiane Krahn-Schigiol. Überraschendes Ergebnis: "Geklüngelt" wurde im Rheinland schon vor rund 7000 Jahren.
Die Forscherin untersuchte das Beziehungsgeflecht jungsteinzeitlicher Dörfer mit Beginn der Sesshaftigkeit anhand der Siedlungsstruktur des Schlangengrabentals auf der Aldenhovener Platte (Kreis Düren). Auf die Spur der sozialen Netzwerke der ersten Bauern Europas brachten sie beispielsweise Übereinstimmungen in der Keramikdekoration, die auf Allianzen, Tauschpartnerschaften oder Heiratsbeziehungen zwischen den Siedlungen schließen lassen.
Diese Kontakte wurden unabhängig von der räumlichen Nähe gepflegt: zwischen Höfen, die nur wenige hundert Meter voneinander entfernt lagen, existierte oft weniger sozialer Austausch als zwischen solchen in entfernten Tälern. Hinweise auf das Sozialgefüge der Bandkeramiker lieferten auch die Steinfunde, die eine handwerkliche Spezialisierung zwischen den Dörfern belegen.
Die Fragen nach jungsteinzeitlicher Arbeitsteilung werden derzeit in Europa für die Bandkeramik am intensivsten auf der Aldenhovener Platte im rheinischen Braunkohlenrevier erforscht, da die Vielzahl ergrabener Fundplätze dort die besten Voraussetzungen liefert.