Im Jahr 2000 erkannten engagierte Kollegen aus Titz, dass ihnen die aktuellen Grabungsergebnisse im Tagebau Garzweiler eine ungewöhnliche Chance eröffneten: die Gelegenheit, im Freigelände der Außenstelle eine Hofanlage aus der Eisenzeit nachzubauen.
In der Regel lässt sich Laien schwer vermitteln, wie vorgeschichtliche Siedlungen aussahen, weil die Holzarchitektur im Originalbefund der Ausgrabung nur noch als Aneinanderreihung mehr oder weniger deutlicher Bodenverfärbungen erkennbar ist. Besser gelingt die Vermittlung anhand gezeichneter Lebensbilder, doch das Optimum ist ein lebensgroßer Nachbau. Da eine solche originalgetreue Rekonstruktion nicht ohne Kompromisse möglich ist, war das Ziel des Projekts in Titz nicht nur eine Präsentation für die Öffentlichkeit. Zugleich sollten einschlägige Theorien überprüft und Daten zu Baumethoden und Haltbarkeit der eisenzeitlichen Materialien gesammelt werden. Auf moderne Hilfsmittel von eisernen Nägeln bis zum Kran musste beim Bau praktisch vollständig verzichtet werden.
Einen ausführlichen Bericht von der Errichtung des eisenzeitlichen Wohngebäudes finden Sie hier (PDF, 134 KB) .
Aktuell stehen außer einem großen Wohnhaus fünf Nebengebäude im Freigelände: Speicher, Ställe, Werkhallen. Die zeitgemäße Inneneinrichtung etwa in Form nachgetöpferter Keramik oder eines Webstuhls wird allmählich hinzugefügt. Museumspädagogische Führungen durch die Hofanlage ziehen zahlreiche Schulklassen an.