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Foto zeigt mehrere Gebäude einer eisenzeitlichen Hofanlage.

Die mittelkaiserzeitlichen und spätantiken Gräber der römischen Villa WW 132

(Jessica Greven)

In Inden-Altdorf wurde in den Jahren 2010/11 eine römische Villenanlage mit zwei Grabarealen ausgegraben. Die mittelkaiserzeitliche Villa gehört vergleichsweise zu den kleineren Anlagen und wurde in der Spätantike mit Öfen, die wahrscheinlich zur Metallverarbeitung genutzt wurden, wiederbelebt.

Das mittelkaiserzeitliche Gräberfeld (A) umfasst 15 Gräber, die sich in verschiedene Bestattungsarten aufteilen lassen: ein Bustum, ein Knochennest, drei Urnengräber und neun Brandgrubengräber. Diese Vielfalt an römischen Bestattungsritualen geht in der Spätantike zu Gunsten der Körperbestattung zurück. So zeigt das spätrömische Gräberfeld (B) mit 12 Körpergräbern und zwei Brandgräbern, davon ein Knochennest, eben jenes Bild.

Die Knochenreste wurden anthropologisch untersucht und vier Bestattungen aus dem mittelkaiserzeitlichen Grabareal sind als weiblich angesprochen worden. Ein Vergleich von Geschlecht und Bestattungsritual zeigte für das mittelkaiserzeitliche Gräberfeld einen Zusammenhang zwischen Ausrichtung, Lage und Geschlecht. So waren im westlichen Bereich die Gräber NO-SW orientiert und viele davon waren Frauenbestattungen, der Grund ist ungeklärt.

Unter den spätantiken Gräbern befanden sich zwei Kinderbestattungen. Interessanterweise wurden beiden Bestattungen eine Perlenkette mitgegeben und als Interpretation könnte eine magische Funktion für die offensichtlich schutzbedürftigen Kinder in Frage kommen oder es könnte sich bei jugendlichen Mädchen um Brautschmuck handeln. [...]

Vollständiger Text zum Download (PDF, 849 KB)

Kontakt: Jessica Greven M. A.,

Das Foto zeigt im Vordergrund ein spätantikes Körpergrab mit einer Glasschale, die umgedreht ungefähr in der Mitte des Grabes liegt. Im Hintergrund ist ein Braunkohlebagger zu sehen.

Foto: Daniela Koltermann, LVR

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