Das Projekt "Beiträge zur urgeschichtlichen Landschaftsnutzung im Braunkohlenrevier" (LANU) vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln und dem Geographischen Institut der RWTH Aachen in enger Zusammenarbeit mit der Außenstelle Titz des LVR - Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland durchgeführt. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die moderne und praxisnahe Ausbildung von Studenten und Nachwuchswissenschaftlern.
Ziel des LANU-Projekts ist es möglichst weiträumig und für eine große Zeitspanne (ca. 300.000 Jahre) die Spuren der Landschaftsnutzung durch den Menschen im Vorfeld der drei großen Tagebaue (Garzweiler, Hambach, Inden) zu dokumentieren.
Hierbei kommen verschiedene archäologische Methoden zum Einsatz:
1) Geoarchäologische Prospektion der Tagebauwände
Durch die tiefen Einschnitte der RWE-Schaufelradbagger entstehen am Tagebaurand gestufte Böschungen (sogenannte Scheiben, Abbildung 1). An den obersten dieser Schnitte durch die verschiedenen Erdschichten können die Bodenablagerungen der letzten 400.000 Jahre nachvollzogen werden. Die Projektmitarbeiter legen Profile an der Tagebauwand an, beschreiben und zeichnen den Verlauf der verschiedenen Bodenschichten und messen diese ein. Einerseits lässt sich durch diese Arbeit das pleistozäne Landschaftsrelief rekonstruieren, anderseits können Fundstellen aus der älteren Steinzeit, die heutzutage bis zu 20 m tief unter der Erde liegen, dokumentiert werden. So wurde 2008 ein mehr als 130.000 Jahre alter Flusslauf entdeckt. Aus diesem wurden Tierknochen mit Spuren menschlicher Bearbeitung geborgen. [...]
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Kontakt: Prof. Dr. A. Zimmermann, lanu-ufg@uni-koeln.de
Foto: Jürgen Vogel/LVR-LandesMuseum Bonn