Kurz vor Abschluss der Grabungsarbeiten am Gräberfeld von Inden-Altdorf I (WW 119 – siehe Antrag Nr. 229) im Jahre 2002 wurde bei einer Prospektion des südlich anschließenden Geländes unerwarteterweise eine weitere fränkische Nekropole (WW 121) entdeckt. Bei der folgenden Rettungsgrabung konnten insgesamt 97 Bestattungen erfasst werden. Auf dem Areal wurde vom 6. Jahrhundert bis in die 1. Hälfte des 8. Jahrhunderts bestattet, wobei eine bereits weit fortgeschrittene Beigabenlosigkeit der Gräber sowie ein hoher Grad an Beraubung festzustellen war. Obwohl die meisten Gräber durch die Hangerosion stark gestört wurden, zeigte sich in einigen Gräbern eine zum Teil hervorragende Erhaltung organischer Materialien, die Rekonstruktionen der vor allem ledernen Gegenstände ermöglichte. Neben der Analyse der Grabinventare wurden die Bestattungssitten sowie der Belegungsablauf näher betrachtet. Während des Auswertungsprozesses zeigte sich, dass einige Gräber Fundstücke enthielten, die im merowingischen Rheinland bislang sehr selten nachgewiesen werden konnten. [...]
vollständiger Text zum Download (PDF, 352 KB)
Das Foto zeigt ein aus Grauwackebruchstücken sowie Ziegelbruchsteinen gemauertes Steinkammergrab. Der Blick richtet sich vom Rand einer Längsseite in die offene Grabkammer. Entlang der gegenüberliegenden Seite sind Fotoutensilien wie Zollstock und Fototafel mit der Befundbezeichnung aufgestellt. Die Kammer ist innen etwa 1,80 Meter lang, 0,70 Meter breit und noch etwa 0,30 Meter tief erhalten. Das Foto wurde aufgenommen als der Grabinhalt bereits geborgen wurde. Foto: Grabungsdokumentation WW 121, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland