Im Zuge von Braunkohleabgrabungen wurde das Ortsgräberfeld Bedburg-Königshoven mit insgesamt 480 Gräbern 1983 im unmittelbaren Vorfeld des Tagebaus entdeckt und ausgegraben. Durch umfangreiche Blockbergungen der Funde vor Ort und parallel zur Grabung verlaufende Bergungs-, Dokumentations- und Restaurierungsarbeiten im Rheinischen Landesmuseum Bonn konnten aufschlussreiche Detailinformationen zur Lage und zu Funktionszusammenhängen der Funde, sowie zahlreiche organische Reste gewonnen werden, die die Forschungslücken der Merowingerzeit in den nördlichen Rheinlanden in diesen Fragen füllen können.
Bereits in den 50er Jahren wurde der zugehörige Separatfriedhof mit dem mehrfach in der Forschung behandelten sogenannten Fürstengrab von Morken, nur etwa 450 m nordöstlich des Gräberfeldes der Dorfbevölkerung, entdeckt und bereits 1958 monographisch vorgelegt.
Mit druckfertiger Erstellung des Katalogs mit Mitteln der Stiftung für Archäologie im Rheinischen Braunkohlerevier ist erstmals in der nördlichen Rheinlanden ein Separatfriedhof sowie der Friedhof der zugehörigen Ortsbevölkerung archäologisch beurteilbar und für Fragen nach demographischem, wirtschaftlichem und politischem Wandel im Frühmittelalter auswertbar. [...]
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Einzelne Funde werden aufgrund ihres Zustandes und/oder des Funktionszusammenhanges nicht vor Ort geborgen, sondern in Erdblöcken in das Museum gebracht. Bevor der Restaurator diese Funde freilegt, kann er im Röntgenbild die genaue Lage der Funde zueinander feststellen. Die Abbildung zeigt ein Röntgenbild, auf dem sich der Inhalt einer Tasche (Fibeln und Perlen) abzeichnen. (Röntgenaufnahme: H. Becker, LVR-LandesMuseum)