Logo Stiftung Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier
Foto zeigt mehrere Gebäude einer eisenzeitlichen Hofanlage.

Die Auswertung der bandkeramischen Siedlungsplätze Weisweiler 107 und Weisweiler 108

(Guido Nockemann)

Ziel der geförderten Dissertation war die Auswertung der archäologischen Funde und Befunde der bandkeramischen Siedlungsgruppe Weisweiler 107 / Weisweiler 108 im Schlangengrabental auf der Aldenhovener Platte. Hierbei wurde die Siedlungsgeschichte rekonstruiert, die Keramik- und Steininventare und ihre Verteilung innerhalb der Siedlung ausgewertet, sowie die Netzwerken, an denen die Siedlungsgruppe partizipierte, untersucht.

Die Siedlungen
Beide Siedlungen, die Großsiedlung Weisweiler 107 und der Einzelhof Weisweiler 108, lagen auf der Nordseite des Schlangengrabentals, nordöstlich der ehemaligen Ortschaft Pattern. Gemeinsam mit den bereits bekannten bandkeramischen Siedlungen Weisweiler 6, Weisweiler 17, Weisweiler 29, Weisweiler 111 und Lohn 3 bilden diese sieben Fundplätze eine Siedlungskammer, die parallel zur nur wenige Kilometer weiter nordwestlich gelegenen Siedlungskammer des Merzbachtals liegt. Die Größe von Weisweiler 107, die Existenz einer Grubenanlage, die Anzahl der Wohnplätze und ihre Besiedlungsdauer sprechen für ihre Kategorisierung als Großsiedlung. Insgesamt wurden sechs Hofplätze rekonstruiert, wobei vermutlich mit einem weiterer Hofplatz zu rechnen ist. Am Südrand der Siedlung wurden Grubenbefunde festgestellt, die als Erdwerk bzw. Grubenanlage gedeutet werden können. Weisweiler 108 wiederum kann als ein vollständig erfasster mittelfristiger Einzelhof kategorisiert werden. Aufgrund seiner Belegungsdauer ist mit mindestens vier aufeinanderfolgenden Gebäuden zu rechnen.

Die Keramik
Sowohl die relativen Häufigkeiten der Merkmale des keramischen Inventars, als auch ihre Verteilung auf die einzelnen Phasen der Bandkeramik zeigen gute Übereinstimmungen mit anderen Siedlungen der rheinischen Bandkeramik. Auch die Stilstufenentwicklung der Bandverzierungen, sowie die Trends in den übrigen Gefäßmerkmalen der rheinischen Bandkeramik lassen sich im Inventar der Siedlungsgruppe weitgehend wiederfinden. Für ein fingerartiges Keramikfragment aus Weisweiler 107 und vier weiteren Stücken wird eine Interpretation als anthropomorphe Plastiken diskutiert. Anhand der Bandtypen wurde mit Hilfe der Korrespondenzanalyse eine zeitlichen Ordnung der keramikführenden Befunde erstellt. Mit den der Hausgenerationen zugeordneten Befunde konnte so der Siedlungsablauf von Weisweiler 107 und Weisweiler 108 rekonstruiert werden. [...]

Vollständiger Text zum Download (PDF, 2,53 MB)

Kontakt: Guido Nockemann M. A.,

Umzeichnung eines rekonstruierten bandkeramischen Gefäßes vom Typ Topf. Das Stück zeicht das typische bandkeramische Verzierungsmuster inklusive der Randverzierung und der Zwickelmuster.

Zeichung eines bandkeramischen Topfes. Zeichnung: Anja Rüschmann, Köln

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