In der späteren Eisenzeit (1. Jahrhundert vor Christus) ist das Besiedlungsbild in den rheinischen Lößbörden, die nach gängiger Forschungsmeinung zuerst von Eburonen und danach ab frühaugusteischer Zeit von den Ubiern besiedelt gewesen sein sollen, geprägt durch separat gelegene kleine Hofstellen und durch zentral gelegene befestigte Flachlandsiedlungen (Hornung 2016). Eine dieser Flachlandsiedlungen befindet sich nordwestlich von Kerpen-Manheim und wird durch den voranschreitenden Braunkohle-Tagebau Hambach in den nächsten Jahren zerstört werden. Durch die 2020 neu initiierte Kooperation zwischen dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Titz und dem Archäologischen Institut der Universität zu Köln wurde die Basis geschaffen, die späteisenzeitliche Ansiedlung in den nächsten drei Jahren archäologisch zu untersuchen.
Vom 24.8. - 18.09.2020 fand die erste Lehrgrabungskampagne des Archäologischen Instituts der Universität zu Köln (Projektleitung: Prof. Dr. Eckhard Deschler-Erb) im westlichen Areal des Umfassungsgrabens statt. Ziel der Ausgrabung war es den Graben des eisenzeitlichen Erdwerks archäologisch zu untersuchen sowie den Verfüllzeitpunkt des Grabens zeitlich näher einzugrenzen. Ein weiterer Fokus des Lehrgrabungsprojektes lag auf der Ausbildung von 14 Studierenden (Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Marius Berger, Ronja Eckhardt, Nina Gauer, Lotte Hahn, Hanna Holtey, Eleni Karageli, Tristan Karl, Maximilian Kokus, Tabea Mertens, Charly Moes, Katharina Przybilla, Lara Schroeter, Wolf Robert (Spitzi) Spitzbarth und Hannah Windelschmidt), die erste Erfahrungen in den Bereichen Grabungsmethodik, Vermessungskunde, Stratigraphie, Fundbearbeitung und Grabungsdokumentation sammeln konnten. [...]
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Kontakt: spircher@uni-koeln.de und stephanie.braun@uni-koeln.de
Foto: Stephanie Braun