Die durch den Braunkohlentagebau im Rheinland hervorgerufene Situation bietet eine besondere Chance für die Archäologie die großräumige Landschaftsnutzung vergangener Epochen von der Altsteinzeit bis in die Neuzeit besser zu verstehen. Innerhalb von zwei Teilprojekten werden unterschiedliche archäologische Methoden in Hinblick auf verschiedene Fragestellungen angewandt. Das Projekt unterstützt hierbei eine praxisnahe, fächerübergreifende und moderne Ausbildung von Studenten und wissenschaftlichem Nachwuchs.
1. Geophysikalische Prospektion und Sondage
Mithilfe geophysikalischer Methoden können archäologische Befunde zerstörungsfrei und ohne Bodeneingriff untersucht werden. Die Geomagnetik misst unterirdische Störungen im Erdmagnetfeld und stellt die Ergebnisse in einem Magnetogramm dar. Archäologische Befunde, von prähistorischen Pfostenbauten bis zu modernen Fundamenten, werden sichtbar gemacht. Im Rahmen der Aktivitäten FR 2018/0031 und FR 2018/0033 wurden im Vorfeld des Tagebaus Garzweiler mit dieser Methode archäologische Befunde in Offsite-Lage entdeckt. Es handelt sich hierbei um eine nahezu kreisrunde Struktur, die möglicherweise als Graben angelegt wurde, mit einem Gesamtdurchmesser von circa 28 Metern. Dank der Geomagnetik konnten eine zielgenaue archäologische Sondage (FR 2018/0038) an diesem und weiteren Befunden der näheren Umgebung durchgeführt werden. Die Befunde stammen nach einer ersten Sichtung der Funde aus der älteren Eisenzeit. Durch die Kombination von Geomagnetik und Sondage konnte mit geringem Zeit- und Kostenaufwand eine wissenschaftliche Untersuchung der Fundstelle gewährleistet werden. [...]
Vollständiger Text zum Download (PDF, 204 KB)
Kontakt: Prof. Dr. Silviane Scharl , sscharl@uni-koeln.de
Foto: Marc Zühlsdorf