Nathalie Mayer
Der ehemalige Rittersitz Pesch lag im Stadtteil Erkelenz-Pesch zwischen Immerath und Garzweiler, im Kreis Heinsberg. Bei der Ausgrabung der ehemaligen Wasserburg in den Jahren 2010 und 2011 handelte es sich um eine Notgrabung im Vorfeld des Braunkohlentagebaus Garzweiler, die durch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege durchgeführt wurde. Dabei stellte sich heraus, dass besonders für organische Funde gute Erhaltungsbedingungen vorlagen. So konnten besonders aus dem ehemaligen Burggrabenbereich über 30000 Tierknochen geborgen werden, die archäozoologisch untersucht werden sollten. Die Aufnahme und Auswertung des Knochenmaterials wurde im Rahmen eines Dissertationsprojektes durch die Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier mit einem Stipendium gefördert. Mit der Aufnahme der Knochen konnte somit im Januar 2015 begonnen werden und Ende April 2019 wurde die fertige Dissertation an der Uni Bonn eingereicht.
Das zentrale Anliegen der Arbeit bestand darin, die fleischliche Ernährung der Burgsassen von Haus Pesch zu untersuchen und damit einhergehend Aussagen über die im Umfeld der Burg betriebene Viehwirtschaft und mögliche Schwerpunkte in der Viehnutzung herauszuarbeiten. Außerdem wurde das Material in Bezug auf soziale Aspekte untersucht um mögliche Unterschiede in der Fleischversorgung der Burgherren und ihrer Bediensteten herauszufiltern.
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Kontakt: Nathalie Mayer, mayer@archaeozoologie.de
Die in Haus Pesch nachgewiesenen Austernschalen (Foto: Nathalie Mayer).