Der am nördlichen Ortsrand von Hochneukirch in der Gemeinde Jüchen, Rhein-Kreis Neuss gelegene Fundplatz von Jüchen-Neuholz, wurde infolge des Planungsverfahrens zur Umsiedlung der vom Braunkohletagebau Garzweiler II betroffenen Ortschaften Holz, Otzenrath und Spenrath durch sukzessive Grabungskampagnen des LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland über einen Zeitraum von über zehn Jahren auf einer Gesamtfläche von etwa 8,5 ha archäologisch untersucht und dokumentiert. Auf dem bis zum Beginn der Grabungstätigkeiten im Jahre 1997 ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Areal, fanden sich neben einer bereits prospektierten villa rustica des 1. bis 4. Jahrhunderts eine unmittelbar östlich angrenzende früh- und spätlatènezeitliche Vorgängersiedlung von mindestens 3,5 ha Fläche, sowie ein nördlich gelegenes, knapp 0,3 ha großes „elbgermanisches" Einzelgehöft aus mittelaugusteischer Zeit.
Trotz landwirtschaftlicher und erosionsbedingter Substanzverluste konnten insgesamt 1452 Befunde erkannt und bearbeitet werden, von denen 997 als anthropogene Zeugnisse einer früh- und spätlatènezeitlichen Siedlung angesprochen werden können. Innerhalb des Befundspektrums dominieren die Pfostengruben, gefolgt von den multifunktionalen Siedlungsgruben, den Vorrats-/Kellergruben und Materialentnahmegruben sowie drei Brunnen und zwei Feuerstellen. [...]
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Charakteristische Auswahl der latènezeitlichen Gefäßkeramik. (Foto: M. Thuns, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland)