Der Fundplatz FR 141 ist eine von vier linienbandkeramischen Siedlungen aus der Siedlungskammer Elsbachtal (Tagebau Garzweiler). Dabei handelt es sich um eine Siedlung mit Grabenanlage und zumindest zeitweise gleichzeitiger Innenbebauung. Mit dieser Fundstelle ist der bislang vierte Nachweis für eine Grabenanlage mit gleichzeitiger Innenbebauung aus dem Altneolithikum im Rheinland erbracht.
Auf einem etwa 3 ha großen Siedlungsareal lassen sich 54 regelhaft angeordnete Hausgrundrisse rekonstruieren (Abbildung 1). Eine Überschneidung ist in nur vier Fällen nachgewiesen. Das Keramikspektrum weist ein für das Rheinland typisches Inventar der mittleren bis jüngsten Bandkeramik auf, mit einigen wenigen Bezügen zum niederländischen, böhmischen und baden-württembergischen Raum.
Bei der Grabenanlage handelt es sich um einen Spitzgraben, der einen viereckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken aufweist und in Nordwest-Südost-Richtung ausgerichtet ist. Es können vier Torsituationen erkannt werden. Da das Erdwerk vermutlich nicht fertig gestellt worden ist, ist eine vollständige Funktionalität der Anlage nicht gegeben. Somit ist die wohl wahrscheinlichste Funktion des Erdwerks in der Absonderung zu finden, bei der die Hohlform nicht das primäre Ziel der Grabenanlage ist. [...]
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Kontakt: Martha Zur M.A. martha.zur@hotmail.de
Diachroner Gesamtplan der bandkeramischen Siedlung FR 141 mit den datierten Häusern, einer Einteilung in Wohnplätze und der suggestiven Andeutung möglicher Häuserreihen. Grafik: Martha Zur