Der Fundplatz HA 382 wurde in der Zeit zwischen 1977 und 1983 im Vorfeld des Tagebaus Hambach im Hambacher Forst in der Nähe der Ortschaft Steinstraß, Gemeinde Nierderzier, Kreis Düren, großflächig archäologisch untersucht. Auf einer Fläche von insgesamt über 6 ha konnten zahlreiche Siedlungsspuren von der Linearbandkeramik über den Übergang zwischen älterer und jüngerer vorrömischer Eisenzeit und die späte vorrömische Eisenzeit bis hin zur römischen Zeit durch Ausgrabungen aufgedeckt werden.
Der römische Gutshof vom Typ Villa rustica, der bereits seit Beginn der Ausgrabungen bekannt war, wurde im unmittelbaren räumlichen Anschluss an eine befestigte Siedlung der späten vorrömischen Eisenzeit durch die Ausgrabungen erfasst und auf einer Fläche von ca. 2,6 ha in weiten Teilen vollständig archäologisch untersucht. In den Randbereichen der Siedlung waren in römischer Zeit zahlreiche Gräben unterschiedlicher Ausrichtung angelegt worden, welche offenbar – wie bei Siedlungen dieses Typs üblich – zur Markierung der Grenzen der Siedlung dienten. Bei der Auswertung der Grabungsdokumentation zeigte sich hingegen, dass die Gräben nicht alle gleichzeitig angelegt worden waren, sondern nacheinander durch eine mehrfache Veränderung der Siedlungsgrenzen entstanden waren. [...]
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Kontakt: Gregor Wagner M. A., gregor.wagner@uni-koeln.de
Foto: Grabungsdokumentation HA 382, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland