Einsichten zur Waldwirtschaft im 1. Jahrtausend nach Christus
Die Dendrochronologie (Baum-Zeit-Lehre) ist ein naturwissenschaftliches Verfahren zur Bestimmung des Fällungsjahrs eines Baumes. Zu diesem Zweck werden unter dem Mikroskop die Anzahl und die Breite der Jahrringe (in 1/100 mm) gemessen und mit ergänzenden archäologischen und geographischen Informationen in einer Datenbank gespeichert. Neben der Aufgabe der Datierung der Holzfunde und dem Aufbau erweiterter Jahrringkalender, steht nun darüber hinaus eine umfangreiche Quellensammlung für weiterführende Untersuchungen zur Verfügung. Im Folgenden zeigen wir wie Veränderungen in der Altersstruktur von Eichen in urgeschichtlichen Wäldern aufgespürt werden können. Dies geschieht über eine Analyse der Jahrringanzahlen der archäologischen Bauhölzer, die im rheinischen Braunkohlenrevier geborgen wurden.
In den vergangenen 40 Jahren wurden 1603 Holzproben aus den archäologischen Grabungen im Braunkohlenrevier im Labor für Dendroarchäologie der Universität zu Köln untersucht. Davon sind nach der Revision 765 Proben (48%) dendrochronologisch datiert. In der Abbildung sind die Messreihen dieser Proben und ihre Lage auf der Zeitachse in den letzten 2000 Jahren dargestellt. [...]
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Kontakt: Dr. Thomas Frank, tfrank@uni-koeln.de
In der Graphik zeigen die nach Altersklassen gestapelten Säulen die Veränderung in der Altersstruktur der Bauhölzer im ersten Jahrtausend n. Chr. Auf der Zeitachse sind je 25 Jahre zusammengefasst. Für jeden 25-Jahresabschnitt sind die Altersklassen der Bauhölzer als gestapelte Säulen dargestellt. Die ältesten Klassen liegen zuunterst in den Farben Rot, Braun und Gelb (101-300 Jahrringe). Darüber liegen die Klassen mit 100 und weniger Jahrringen. Die Holzscheibe und die Wuchskurve ihrer Jahrringbreiten veranschaulichen die Arbeitsweise der Dendrochronologie. Graphik: Barbara Diethelm